Druckansicht der Internetadresse:

Kulturwissenschaftliche Fakultät

Lehrstuhl Soziologie in Afrika - Prof. Dr. Jana Hönke

Seite drucken

News

zur Übersicht


Call for papers - ECAS 2023 "Is the developmental state back? How post-neoliberal extractivism reshapes social contracts in Africa"

14.12.2022

Wir sind Gastgeber eines Panels auf der kommenden European Conference on African Studies (ECAS) "African Futures" in Köln vom 31. Mai bis 3. Juni 2023. Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen!

"Is the developmental state back? How post-neoliberal extractivism reshapes social contracts in Africa."

Afrikanische Regierungen haben sich in letzter Zeit einer postneoliberalen Politik der Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zugewandt. Das Panel untersucht kritisch diesen Trend und seine Auswirkungen auf Afrikas globale Verbindungen, die Beziehungen zwischen Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, umstrittene Politik, "Entwicklung" und mehr.

Einladende: Dr. Jan Sändig (Universität Bayreuth) & Dr. Sarah Katz-Lavigne (Universität Antwerpen)

Vorsitz: Prof. Dr. Jana Hönke (Universität Bayreuth)

Sektion: Politik und Internationale Beziehungen; Naturschutz & Land Governance

Link zur Einreichung von Beiträgen

Der Extraktivismus ist nach wie vor das Rückgrat der meisten afrikanischen Volkswirtschaften: Die Primärexporte des Kontinents (aus Bergbau, Öl, Gas, Landwirtschaft und Fischerei) machen den größten Teil der Staatseinnahmen aus. Dennoch profitieren die meisten Afrikaner kaum davon. Das koloniale Erbe des Extraktivismus, das neoliberale Regierungsmodell, die Klientelpolitik und der derzeitige globale Extraktivismus-Boom haben alle zu Afrikas höchst ungleicher Entwicklung beigetragen. In diesem Zusammenhang haben neue politische Antworten an Popularität gewonnen, die zu Debatten über den Staatskapitalismus und neue "Entwicklungs"-Diskurse geführt haben. Afrikanische Regierungen haben in jüngster Zeit politische Maßnahmen ergriffen, die weithin als "Ressourcennationalismus" verstanden werden, obwohl Untersuchungen darauf hindeuten, dass der emanzipatorische Diskurs und das emanzipatorische Potenzial dieses Ansatzes in der Praxis möglicherweise nicht greifen. Der Übergang vom neoliberalen zum postneoliberalen Extraktivismus bringt das politische Bestreben nach ressourcenbasierter Entwicklung durch Entwicklungsstaaten mit sich, die Rohstoffrenten in Sozialprogramme und Strukturwandel reinvestieren. Solche Bemühungen sind in vielen rohstoffreichen afrikanischen Staaten zu beobachten (u. a. in der Demokratischen Republik Kongo, Guinea, Ghana, Nigeria und Sambia).

Dieses Panel begrüßt Beiträge, die die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft(en) des Umgangs mit natürlichen Ressourcen in Afrika beleuchten. Wir begrüßen unterschiedliche Perspektiven: Wie wird der afrikanische Entwicklungsstaat neu erfunden und wie wirkt er sich auf die globalen Verbindungen des Kontinents aus, einschließlich der globalen Lieferketten? Wie gestaltet der postneoliberale Extraktivismus die sozialen Verträge zwischen Staat, Wirtschaft und Gesellschaft neu? Welche Möglichkeiten der Anfechtung eröffnet oder verschließt der Neo-Extraktivismus? Erfüllt er das Versprechen, Entwicklung zu fördern - und welche Formen von Entwicklung und für wen? Anhand von Fallstudien und theoretischen Überlegungen werden in diesem Panel diese und weitere Fragen behandelt.

Facebook Youtube-Kanal Instagram UBT-A Kontakt