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Talk mit Dr. Kamal Donko "Local Voices and Global Stakes: Unveiling the complex realities of Africa's longest oil pipeline in northern Benin"
05.Juni von 16:15 bis 17:45 (S47 RWII oder online)
Local Voices and Global Stakes: Unveiling the complex realities of Africa's longest oil pipeline in northern Benin | Dr. Kamal Donko
05.Juni | 16:15 – 17:45 | S47 RWII oder online
Wir laden Sie herzlich zu unserem Vortrag "Local Voices and Global Stakes: Unveiling the complex realities of Africa's longest oil pipeline in northern Benin" mit Dr. Kamal Donko ein. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 5. Juni, von 16:15 bis 17:45 Uhr in Raum S47 RWII oder online statt.
Dr. Kamal Donko, Gastwissenschaftler für Postcolonial Hierarchies in Peace & Conflict Network, wird seine Forschung vorstellen (Zusammenfassung unten).
Klicken Sie hier, um online zu partizipieren
Zusammenfassung: Die Bénin-Niger-Pipeline, die auf einer Länge von 1982 km Rohöl von den Agadem-Feldern in Niger zum Hafen von Sèmè-Kpodji in Bénin transportiert, ist von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Stabilität und die Entwicklungshoffnungen beider Länder. Doch seit dem Militärputsch in Niger im Juli 2023 ist die Frage des Ölexports durch die Pipeline zu einem heftigen Thema in der öffentlichen Debatte geworden, da die Feindseligkeiten zwischen der nigrischen und der béninischen Regierung über die Legitimität des nigrischen Putsches und die Befürchtungen der Putschisten vor einer möglichen militärischen Intervention auf dem Gebiet von Bénin zugenommen haben. Der Beitrag untersucht aus einer subalternen Perspektive die sozioökonomischen und geostrategischen Auswirkungen des Baus der längsten Ölpipeline Afrikas, die Niger mit Benin verbindet. Durch die Fokussierung auf die Wahrnehmungen der lokalen Bevölkerung bietet die Studie eine alternative Perspektive, die in konventionellen Diskursen oft übersehen wird. Die West African Oil Pipeline Company-Benin (WAPCO-Benin), eine Tochtergesellschaft des chinesischen Konzerns China National Petroleum Company (CNPC), leitet das Projekt im Wert von 4,5 Milliarden Euro, das Anfang dieses Jahres abgeschlossen wurde. Der Artikel stützt sich auf eine standortübergreifende ethnografische Untersuchung, um Erzählungen und Diskurse aus den lokalen Gemeinschaften zu sammeln, was eine gründliche Untersuchung der Wahrnehmungen und Praktiken im Zusammenhang mit dem laufenden Pipelinebau ermöglicht. Diese Methode ermöglicht die Erfassung der relationalen Dynamik und der vielfältigen Realitäten, die durch diese Infrastruktur entstehen. Durch die Anwendung eines relationalen Ansatzes hebt die Analyse die vielfältigen Praktiken und Machtdynamiken hervor, die dem Projekt zugrunde liegen. Infrastrukturen sind nicht nur physische Objekte, sondern stellen ein Netzwerk sozialer, wirtschaftlicher und materieller Beziehungen dar, die ständig neu interpretiert und verhandelt werden. Der Beitrag analysiert kritisch die Auswirkungen der Pipeline auf die lokale Mobilität und zeigt, wie die Beziehungen zwischen Akteuren, institutionellen Strukturen und technischen Ressourcen ein spezifisches (Im-)Mobilitätsregime formen. Der Artikel trägt zum Verständnis lokaler Dynamiken bei und stellt die vorherrschende Sichtweise auf die sozioökonomischen Auswirkungen von Mega-Infrastrukturen in der Region in Frage, indem er die Komplexität und Vielfalt der von den betroffenen Gemeinden erlebten Realitäten hervorhebt.
Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, sich an buesra.uener@uni-bayreuth.de zu wenden.