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Kulturwissenschaftliche Fakultät
Fachgruppe Soziologie
Sheila Aketch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bayreuth und hat sich auf die soziopolitischen und kulturellen Auswirkungen großer Entwicklungsprojekte in Afrika spezialisiert. Ihr derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt auf der Massai-Gemeinschaft in Kenia, deren Handlungsfähigkeit in Bezug auf staatlich gelenkte Entwicklungsinitiativen sie besonders hervorhebt. Sie untersucht Themen wie indigener Widerstand, kulturelle Bewahrung, politische Ökologie und Umweltgerechtigkeit, mit besonderem Augenmerk darauf, wie lokale Gemeinschaften ihre Rechte geltend machen und mit dem Entwicklungsdruck umgehen. Sheilas Arbeit beleuchtet die komplexe Machtdynamik, die Verhandlungen und das Handeln zwischen lokalen Gemeinschaften und globalen Entwicklungskräften, indem sie die Überschneidungen von indigener Identität, Umweltveränderung und Regierungsführung analysiert.
Im Rahmen des INFRAGLOB-Projekts leistete Sheila Aketch einen Beitrag zur Erforschung des Baus des Hafens von Lamu, einer Schlüsselkomponente des LAPSSET-Korridors. Ihre Studie untersuchte kritisch die Anfechtungen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Hafens und konzentrierte sich auf die Art und Weise, wie lokale Gemeinschaften dieses Projekt durch ihre gelebte Realität herausfordern. Sheilas Arbeit betonte, wie die lokale Wahrnehmung von Entwicklung durch historische und anhaltende Marginalisierung geprägt ist, und hob hervor, wie diese Gemeinschaften Entwicklung auf der Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen definieren. Im Mittelpunkt dieser Analyse standen die Themen Identität, Zugehörigkeit und Widerstand, wobei untersucht wurde, wie marginalisierte Gruppen angesichts struktureller Veränderungen, die sich auf ihren Lebensunterhalt und ihre Lebensweise auswirken, um Anerkennung kämpfen. Die Studie befasste sich auch mit alltäglichen Formen der Anfechtung und subtilen Formen des Widerstands und bildete eine Grundlage für Sheilas aktuelle Forschung über die Massai-Gemeinschaft in Kenia.
Sheila Aketch ist Erasmus-Mundus-Stipendiatin und wurde für ihre Forschung im Rahmen des European Interdisciplinary Master in African Studies (EIMAS) mit dem renommierten Springer Best Master Award ausgezeichnet. Ihr Masterstudium konzentrierte sich auf die Überschneidungen von materieller Religion, gelebter Religion und multimodaler Analyse. Mithilfe innovativer Methoden untersuchte Sheila die Auswirkungen der Praktiken der Siebenten-Tags-Adventisten auf das Alltagsleben der Massai in Arusha und Manyara, Tansania, und analysierte, wie religiöse Praktiken kulturelle Identitäten und soziale Veränderungen beeinflussen. Indem sie ethnografische Feldforschung mit visueller und textlicher Analyse kombinierte, vermittelte ihre Forschung ein tieferes Verständnis der soziokulturellen Dimensionen von Religion. Dieser Ansatz bildet auch weiterhin die Grundlage ihrer Arbeit, in der sie Methoden der Feldforschung mit interdisziplinären Analysen verbindet, um die komplexe Dynamik von Entwicklung und Identität zu erforschen.
Kulturwissenschaftliche Fakultät
Fachgruppe Soziologie
Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Projekt INFRAGLOB)
E-Mail: sheila.a.orero@uni-bayreuth.de
Gebäude: Zapf Haus 4, Raum 4.3.30